Erfahrungen mit der Atemtherapie

Atemtherapie Erfahrungen
Darstellung Erfahrungen mit Atemtherapie in Kunsttherapie

Erfahrungen mit der Atemtherapie

Anbei folgt ein Tagebuchauszug einer begleiteten Atemtherapie mit dem intensiven, tiefen Atem. Die Klientin hatte schon vor den Atemsitzungen einige Therapiestunden innerhalb von 3 Monaten. Die geschilderten Erfahrungen sind einmalig und können deswegen nur als ein Beispiel dienen. Wörter können diesen inneren Erfahrungen nur nahe kommen, diese aber nicht vollkommen ausdrücken.

Die Behandlung erfolgt in 2 Blöcken a je 4 oder 5 Doppelstunden, um das ideale Loslassen und die verbindende Kraft des Atems zu erfahren:

1. Tranceatmung, Dauer Atemphase 15min: Die Atmung zu Beginn empfand ich als sehr schnell. Während des Atemprozesses ging irgendwann das Zeitgefühl verloren. Nach der Atmung in der Phase mit Musik (Phase2), floss Energie durch mich, die meine Bewegungen veranlasste. (In meinem Kopf entstanden bei Beobachtung der Bewegung Gedanken wie Geburt und Geboren werden.) In Phase3 begleitet von Monika kam sehr viel Energie, vom liegenden Kopf aus gesehen, von oben. Ich hatte das Gefühl, meine Schädeldecke wäre nicht mehr da. Dann entstand in mir das Bild einer menschlichen Figur, ohne Details, schattenhaft aber hell. Das Bild war verbunden mit der Assotiation, alle Menschen sind heil in ihrem Inneren, was ich sehe ist der Kern aller Menschen. Dieses Heilsein ist unabhängig von Leben und Tod.

Danach im Alltag: Die Atmung hat mich innerlich sehr gelockert. Ich konnte das Bild, dass alle Menschen diesen heilen Kern in sich tragen, im Umgang mit anderen gegenwärtig haben.

2. Tranceatmung, Dauer Atemphase 20min: Von gestern wusste ich, dass das Atmen anstrengend ist, deshalb brauchte ich zu Beginn etwas Überwindung. Dann ging alles aber leichter als am Tag zuvor. Ich bewegte die Beine sehr intensiv mit, um die Energie abzubauen, irgendwann waren die Beine müde und dann konnte ich tatsächlich langsamer in der Bewegung werden. 2.Phase, Energiefluss diesmal von den Bewegungen her weniger extrem als am Tag zuvor. Aber sehr viel Energie. 3.Phase, das Gefühl „zu Hause“ zu sein nach einer langen Reise, die bestimmt war vom Suchen, um dieses Gefühl wieder zu finden. In mir entstand das Gefühl, vor Erleichterung weinen zu wollen. Auf alle Menschen übertragen, dachte ich mir, das ist das, was jeden antreibt. Das ist das eigentliche Bedürfnis hinter allen Aktivitäten. Ich hatte das Gefühl, in mein Inneres blicken zu können. Dort war eine räumliche Dunkelheit, sehr tief. Nur bei den Augen war es etwas heller. Nach einem Gefühl völliger Entspannung, entstand ein Druck im Stirnbereich. Monika sagte, ich solle ihm nur wahrnehmen. Das entspannte mich und der Druck verwandelte sich in ein Energiefluss, von der Stirn in den Hinterkopf und bis in den Wirbelsäulenbereich. Dieser Energiefluss ist jetzt, nach 11 Stunden noch spürbar. Er gibt mir eine gewisse Distanz zum Alltäglichen. Ich habe das Gefühl mich entwickelt zu haben. Auch scheine ich die Umwelt wacher wahrzunehmen, z.B. die laue Abendluft erfüllt mich mit kindlicher Freude.

3.Tranceatmung: Die Anfangsüberwindung ist schon geringer gewesen. Die Atmung ging sehr schnell bis in das Becken hinein. Die Beine sorgten wieder für den Bewegungsausgleich, kamen aber auch irgendwann zur Ruhe. In der 2.Phase kam mir der Energiefluss viel ruhiger vor als die Tage zuvor aber sehr intensiv. In der 3.Phase entstand in mir zunächst das Gefühl tiefer Dankbarkeit – erst Personen gegenüber, die mich ständig herausfordern – dann ganz allgemein der schaffenden Kraft gegenüber – eine grenzenlose Dankbarkeit. Monika sagte, ich sei jetzt ganz in meinem Herzen und das war genau richtig formuliert. Ich fühlte den Kraftstrom auf Höhe meines Herzens fließen. Dann entspannte sich mein ganzer Körper, meine Arme sanken zur Seite, meine Beine  – liegend angewinkelt -, öffneten die Hüfte ganz weit. Das Gefühl völliger Hingabe durch strömte mich. In meinem Kopf wurde es warm, diese Wärme konnte ich über die Wirbelsäule bis ins Becken fließen fühlen. Dann umkreiste meine Körper Energie in einem Oval gegen den Uhrzeigersinn. Als dieser Energiefluss beendet war, lagen meine Hände auf dem Herzen und alles kam zur Ruhe.

Am Nachmittag ging die Arbeit mit den Kindern sehr selbstverständlich. Es war nicht viel Energie nötig, um unangemessenes Verhalten in die richtige Bahn zu lenken. Am Abend konnte ich es zulassen, dass die Teilnehmer sich in ihre eigenen Krisen begaben, ohne es als meine Aufgabe anzusehen, sie davor komplett zu bewahren…

4.Tranceatmung: Das Atmen fällt viel leichter, sogar der Schulterbereich hebt sich dazwischen als Bewegungsstromausgleich. Phase2 läuft ganz automatisch ab. Phase3 – diesmal mit Musik – ist bestimmt von dem Gefühl, dass ich allen Menschen verzeihen kann und bitte, dass mir alle Menschen verzeihen mögen. Dann überkommt mich das Gefühl, dass ich meiner Mutter verzeihen kann, aus tiefsten Herzen, ich verstehe, dass sie mit den geistigen Energien nicht zurecht gekommen ist, weiß zugleich, dass ihre Sensibilität für mich sehr wertvoll ist. Dann der Energiestrom vor meinem Körper als Säule von Kopf  bis Fuß. Als Monika mich nach der Farbe fragt, kann ich ein Rosa sich entwickeln sehen. Dann richtet sich mein Körper in den Meditationssitz auf und Monika fragt, was ich fühle, ich entgegne „nichts“. Monika sagt, ich solle das Nichts in mich aufnehmen. Das tue ich sehr intensiv, sod dass ich jetzt noch davon erfüllt bin. Es ist ein Gefühl hinter meiner Stirn.

Heute im Alltag habe ich es immer wieder mal gemacht, einfach auf das „Nichts“ umzuschalten. Dann bin ich ganz entspannt im Augenblick.

.5. Tranceatmung: Nach den Anfangsbewegungen über die Beine verbindet sich das Ausatmen mit einem Ton, damit wird das Ausatmen mühelos. Irgendwann, während des Prozesses erscheint mir mein ganzer Körper wie ein einziges Atmungsorgan. Und von den unterschiedlichen Atemzügen werden unterschiedliche Bereiche des Körpers durchströmt. Wieder richtet sich der Körper zum Meditationssitz auf, dehnt meine Hüften auf. In der 3. Phase entwickelt mein Körper eine Asymmetrie. Rechtes Becken und rechte Schulter nach oben gedreht. Ich kann Monika spüren. Sie hilft mir weiter, als ich merke, dass etwas geschehen soll, ich aber keinen Zugang finde. Die Schulter habe ich mir vor vielen Jahren stark verletzt und habe schon länger das Gefühl, dass meine rechte Seite aufgrund des Schmerzes unorganisch ist, sich verkrampft hat. Monika berührt mich und merkt, dass Becken und Schulter nicht richtig zusmmen spielen. Ich spüre ein völliges Vertrauen und Dankbarkeit. Als sie vor meinem Kopf steht, habe ich den Eindruck, dass unsere Energien zusammenwirken. Als der Prozess abgeschlossen ist, speichere ich den neuen Zustand und danke.

 Vegessen hatte ich noch die Verbindung mit den Ahnen, die durch das Verzeihen gegenüber meiner Mutter möglich wurde. Diese Wärme auf den Schultern ist seitdem da und sie kann bis in die Füße fließen.

Der nächste Morgen: Ich fühle mich wieder verbunden mit meinem Lebensweg, so wie als junger Mensch, wenn man die Lebensintension noch in sich spürt. Tagsüber habe ich immer mal versucht den Atemrhythmus bei ganz normalen Tätigkeiten zu machen, weil ich mich danach gesehnt habe. Dadurch wurde ich auf eine angenehme Weise sehr wach und aufmerksam.